Globale Umweltprobleme lokal bekämpfen

Dokumentation einer Fachtagung über Kommunales Öko-Audit an der TU Berlin am 26 3.1999
Großstädte wie Nürnberg oder Hannover haben es, sogar die rund 13.500 Einwohner zählende
Kleinstadt Isny im Allgäu hat es. In Berlin steckt dagegen das Kommunale Öko-Audit, die freiwillige
Teilnahme an einem Umweltmanagement- und Betriebsprüfungssystem, noch in den Anfängen.
In der Verwaltungsreform blieb es bislang sogar unberücksichtigt. Das soll sich ändern. Um das
Informationsdefizit abzubauen und die breite Diskussion zu fördern, veranstaltete der Landesverein
der UmweltberaterInnen in Berlin und Brandenburg (LAUB) e.V. in Kooperation mit der
Clearingstelle e.V. und der Kooperationsstelle Wissenschaft/Arbeitswelt (KOOP) der TU Berlin
erstmals in Berlin eine Fachtagung zum Thema "Kommunales Öko-Audit. Umweltmanagement für
Verwaltungen, Schulen und Hochschulen".

Das Öko-Audit für Kommunen gibt es erst seit Februar 1998, zuvor konnten sich nur gewerbliche
Unternehmen einem Öko-Audit unterziehen. Damit haben nun auch Verwaltungen, öffentliche
Einrichtungen und Bildungseinrichtungen ein ökologisches Steuerungsinstrument, das, konsequent
in der kommunalen Verwaltung integriert, folgendes bietet:
kontinuierliche und nachweisbare Verbesserungen in kommunalem Umweltschutz,
Kostenreduzierungen durch Identifizierung von Einsparpotentialen,
erhöhte Transparenz in Verwaltungsabläufen und Entscheidungsprozessen und
die Unterstützung von Aktivitäten wie der Lokalen Agenda 21.
Wichtig beim Aufbau eines solchen Umweltmanagementsystems ist die intensive Einbindung,
Information und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Industrie und produzierendem
Gewerbe ist das Öko-Audit bereits erfolgreich erprobt worden.

Bei der Tagung wurden die Erfahrungen einer anderen Kommune (Nürnberg) ebenso einbezogen
wie Umweltcontrollingansätze bei öffentlichen Einrichtungen. Unterschiedliche Projektansätze aus
den Berliner Bezirken und den Hochschulen zeigten, wie das Instrument an die spezifischen
Bedürfnisse angepasst und genutzt werden kann. Außerdem wurde diskutiert, wie das
Qualitätsmanagement mit dem Umweltmanagement im Rahmen der Verwaltungsreform verknüpft
werden kann und sich Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter verstärken lassen.